Einleitung
Das Virus der Borna’schen Krankheit ist ein seltenes, aber sehr gefährliches Virus, das ursprünglich bei Tieren entdeckt wurde. Inzwischen weiß man jedoch, dass es auch beim Menschen eine lebensbedrohliche Gehirnentzündung auslösen kann. In diesem Artikel erklären wir leicht verständlich, was das Virus ist, wie es übertragen wird, welche Symptome auftreten und wie man sich schützen kann.
Was ist das Virus der Borna’schen Krankheit?
Das Virus der Borna’schen Krankheit ist ein RNA-Virus, das das zentrale Nervensystem von Tieren und Menschen angreifen kann. Ursprünglich trat es vor allem bei Pferden und Schafen auf, aber auch andere Tiere können betroffen sein. Das Virus stammt aus der Familie der Bornaviren und ist besonders tückisch, weil es sich im Gehirn einnistet und dort schwere Schäden verursacht.

Vorkommen und Übertragung
Das Virus ist vor allem in bestimmten Regionen Mitteleuropas verbreitet, zum Beispiel in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Hauptträger des Virus ist die Feldspitzmaus. Diese kleinen Tiere tragen das Virus lebenslang in sich, ohne selbst krank zu werden.
Das Virus der Borna’schen Krankheit kann auf verschiedene Weisen auf den Menschen übertragen werden:
- Durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen
- Über den Kontakt mit kontaminierter Erde, Staub oder Futter
- In sehr seltenen Fällen über Organtransplantationen von infizierten Spendern
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher nicht nachgewiesen und gilt als äußerst unwahrscheinlich.
Symptome beim Menschen
Die Krankheit beginnt oft mit grippeähnlichen Symptomen, was eine frühe Diagnose erschwert. Dazu zählen:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
In einem späteren Stadium treten schwere neurologische Symptome auf, zum Beispiel:
- Sprachstörungen
- Verwirrtheit
- Bewegungsstörungen
- Halluzinationen
Die Krankheit kann sehr schnell fortschreiten und in vielen Fällen tödlich verlaufen. Selbst wenn Betroffene überleben, bleiben oft bleibende Schäden zurück.
Diagnose und Behandlung
Das Virus der Borna’schen Krankheit wird durch eine Untersuchung des Hirnwassers oder Blutes nachgewiesen. Dabei sucht man nach Virus-Erbgut oder Antikörpern. Da die Krankheit sehr selten ist, wird sie oft erst spät erkannt.
Eine gezielte Behandlung gibt es bislang nicht. Es gibt auch keinen zugelassenen Impfstoff. Die medizinische Versorgung konzentriert sich daher auf unterstützende Maßnahmen wie:
- Behandlung von Fieber
- Flüssigkeitszufuhr
- Kontrolle von Krampfanfällen
In Einzelfällen werden antivirale Medikamente erprobt, die jedoch noch nicht standardmäßig eingesetzt werden.
So schützt man sich
Da es keine Impfung oder spezifische Therapie gibt, ist Vorbeugung besonders wichtig. Hier einige Tipps:
- Direkten Kontakt mit Feldspitzmäusen und deren Ausscheidungen vermeiden
- Beim Arbeiten im Garten, in Schuppen oder Scheunen Handschuhe und Mundschutz tragen
- Lebensmittel, vor allem aus dem Garten, gründlich waschen
- Nach Arbeiten im Freien gründlich duschen und Kleidung wechseln
- Kompost und Tierfutter für Nagetiere unzugänglich aufbewahren
Diese einfachen Maßnahmen können das Risiko einer Infektion deutlich senken.
Aktuelle Entwicklung
In den letzten Jahren wurden mehrere Fälle beim Menschen bestätigt, insbesondere in Bayern. Die Erkrankung verläuft fast immer tödlich, was die Gefahr besonders ernst macht – trotz der geringen Fallzahlen. Forschungsprojekte untersuchen derzeit, wie das Virus der Borna’schen Krankheit besser erkannt, behandelt und möglicherweise sogar verhindert werden kann.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist das Virus der Borna’schen Krankheit?
Ein gefährliches Virus, das das Gehirn angreift und beim Menschen eine schwere, oft tödliche Entzündung verursachen kann.
Wie wird das Virus übertragen?
Hauptsächlich durch Kontakt mit infizierten Spitzmäusen oder deren Umgebung (Staub, Erde, Ausscheidungen).
Kann man sich von Mensch zu Mensch anstecken?
Bislang ist keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung bekannt. Die Ansteckung erfolgt fast ausschließlich über Tiere.
Gibt es eine Impfung?
Nein, es gibt weder eine Impfung noch eine spezifische Therapie gegen das Virus der Borna’schen Krankheit.
Wie viele Menschen erkranken daran?
Die Krankheit ist sehr selten, es werden jährlich nur wenige Fälle registriert – allerdings mit hoher Sterblichkeitsrate.
Was kann ich tun, um mich zu schützen?
Hygienemaßnahmen beachten, Kontakt mit Feldspitzmäusen vermeiden und bei verdächtigen Symptomen ärztlichen Rat einholen.
Fazit
Das Virus der Borna’schen Krankheit ist ein ernster, aber noch wenig bekannter Erreger. Die Krankheit ist selten, aber bei Infektion häufig tödlich. Es ist daher wichtig, über das Virus informiert zu sein und einfache Schutzmaßnahmen zu beachten. Besonders in ländlichen Gebieten oder bei direktem Kontakt mit Tieren und Naturmaterialien sollte man vorsichtig sein.
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